Rerum Deus tenax vigor

Aurelius Ambrosius (339/40 – 397)

Lateinisch:

Rerum Deus, tenax vigor,
Immotus in te permanens,
Lucis diurnæ tempora
Successibus determians:

Largire lumen vespere,
Quo vita nusquam decidat,
Sed præmium mortis sacræ
Perennis instet gloria.

Præsta, Pater piissime,
Patrique compar unice,
Cum Spiritu Paraclito
Regnans per omne sæculum. Amen.

D eutsch:

O Gott, erhaltende Macht der Schöpfung,
der du in dir selbst unverändert verharrst,
grenzest die Zeiten ab durch die Aufeinanderfolge
des täglichen Lichtes.

Spende uns reichlich das Licht am Abend,
damit uns so niemals das Leben entschwinde,
sondern als Lohn eines glückseligen Todes uns
die ewige Herrlichkeit erwarte.

Verleihe es, gütigster Vater
und du, Eingeborener gleich dem Vater
mit dem Tröster, dem heiligen Geist
herrschend in alle Ewigkeit. Amen.

Deutsch von Adalbert Schulte

fontes

Brevarium Romanum
Adalbert Schulte, Die Hymnen des Breviers, S. 38

 

scholia / marginalia

Dominica ad Nonam.
Am Sonntag zur Non.

 

metrum

Versmaß: ambrosianisch (metrum ambrosianum), akatalektische iambische Dimeter, anstelle der Iamben können an erster und dritter Stelle auch Spondäen und Anapäste stehen (vgl. Aldalbert Schulte, Die Hymnen des Breviers, S. 9f.).

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