Tristes erant apostoli

Anonymus

Lateinisch:

Tristes erant Apostoli
De Christi acerbo funere,
Quem morte crudelissima
Servi necarant impii.

Sermone verax Angelus
Mulieribus prædixerat:
Mox ore Christus gaudium
Gregi feret fidelium.

Ad anxios Apostolos
Currunt satim dum nuntiæ,
Illæ micantis obvia
Christi tenent vestigia.

Galilææ ad alta montium
Se conferunt Apostoli,
Iesuque, voti compotes,
Almo beantur lumine.

Ut sis perenne mentibus
Paschale, Iesu, gaudium,
A morte dira criminum
Vitæ renatos libera.

Deo Patri sit gloria,
Et Filio, qui a mortuis
Surrexit, ac Paraclito,
In sempiterna sæcula. Amen.

Deutsch:

Traurig waren die Apostel
über die herbe Grablegung Christi,
den gottlose Knechte eines grausamen
Todes hatten sterben lassen.

Wahrheitsgemäß hatte der Engel
den Frauen vorausgesagt:
Bald wird Christus mündlich der
Herde der Gläubigen Freude bereiten.

Während sie sofort als Boten zu den
ängstlichen Aposteln eilen, da
umfassen sie die Füße des hellglänzenden
Christus, die ihnen entgegen kommen.

Zu den hohen Bergen Galiläas
begeben sich die Apostel,
ihr Wunsch wird erfüllt, sie werden
beglückt vom holden Lichte Jesu.

Auf daß du, o Jesus, unsers Herzens
immerwährende Osterfreude seiest,
befreie uns, die zum Leben Wiedergeborenen,
vom schrecklichen Sündentode.

Gott demVater sei Ehre,
und dem Sohne, der von den Toten
auferstanden, und dem Tröster
in alle Ewigkeit. Amen.

Deutsch von Adalbert Schulte

fontes

Breviarium Romanum
Adalbert Schulte, Die Hymnen des Breviers, S. 81ff.

scholia / marginalia

Ad Vesperas et ad Matutinum Apostolorum tempore Paschali
Zur Vesper und Matutin der Apostelfeste in der Osterzeit

Ad Vesperas SS. Philippi et Iacobi Apostolorum
Zur Vesper am Fest der heiligen Apostel Philippus und Jakobus

Die Strophen dieser Hymne stammen aus der umfangreicheren originalen Hymne „Aurora lucis rutilat“; dieser sind ebenfalls die Strophen für die beiden gegenüber dem originalen Text veränderten Hymnen „Aurora caelum purpurat“ und „Paschale mundo gaudium“ entnommen. Ferner fügt das Brevier für den liturgischen Gebrauch eine formelhafte Schlussstrophe (Doxologie) an.

metrum

Versmaß: ambrosianisch (metrum ambrosianum), akatalektische iambische Dimeter, anstelle der Iamben können an erster und dritter Stelle auch Spondäen und Anapäste stehen (vgl. Aldalbert Schulte, Die Hymnen des Breviers, S. 9f.).

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