Psallat cum laetitia

Anonymus

Lateinisch:

Psallat cum lætitia
Vocum consonantia
Die hac ecclesia.

Omnis nostra contio
Psallat cum tripudio
Ad tanta sollemnia;

Diem festum agimus
Barbaræ, recolimus
Sacra natalitia.

Hæc secundum sæculi
Dignitatem nobili
Nascitur prosapia.

Videns, transitoria
Quod sit mundi gloria,
Hæc spernit conubia.

Mente Deum concipit,
Duas in domo conspicit
Fenestras, sed præcipit,
Ut iam fiat tertia;

Crucis facit signaculum,
Sed erit ad miraculum
Hoc omne per sæculum
In domo patria.

Planta pura
Fit figura,
Nova fons iura
Sumit plura
Dans ægris remedia.

Virgo deos
Spernens eos
Detestatur,
Iam culpatur
De fenestra tertia.

Trinitatem profitetur
Dolet pater, commovetur,
Evanescit filia.

Grex pastoris fit locustæ,
Capta virgo cæsa fuste
Clauditur in cellula.

Iam præsidi præsentatur,
Verum Deum protestatur,
Verberatur, Arta damnatur
Iam carceris custodia.

Carcer resplendet lumine,
Sanat Deus plagas in virgine;
Absque fine
In certamine
Hæc devovet sculptilia.

Isti latus aperitur,
Ardens lampas adponitur;
Plus punitur,
Nam tunditur
Caput, truncantur ubera.

Iam nudata agitatur,
Dei stola iam velatur,
Decollatur,
Deportatur
Ad regna cælestia.

Hinc æterna
sint nobis gaudia.

deutsch:

Mit Freude lobsingt
im Zusamenklang der Stimmen
an diesem Tag die Kirche.

Unsere ganze Versammlung
vollführt einen Freudentanz
zu diesen großen Feiern.

Wir begehen den feierlichen Festtag
der Barbara, wir erneuern das Andenken
an den heiligen Geburtstag.

Diese wird gemäß der Meinung
der Zeit von edlem Geschlecht
geboren.

Sehend, dass der Ruhm der Welt
vergänglich ist, verschmäht
sie die Vermählung.

In Gedanken nimmt sie Gott in sich auf,
am Haus erblickt sie zwei Fenster,
aber sie ordnet an,
dass ein drittes angebracht wird.

(Auf das Haus) macht sie ein Kreuzzeichen,
aber es wird als Wunder
durch alle Jahrhunderte
am väterlichen Hause sein.

Die reine Pflanze nimmt
Gestalt an und wird Quelle
für viele neue Getränke,
die sie den Kranken
als Heilmittel gibt.

Die Jungfrau,
die ihre Götter verschmäht,
wird verflucht,
alsbald wegen des dritten Fensters
angeklagt.

Sie bekennt sich offen zur Dreifaltigkeit,
der Vater ist empört und wütend,
die Tocher wird ohnmächtig.

Die Herde des Hirten wird zu Heuschrecken,
die gefangene Jungfrau wird mit Knüppeln
geschlagen und in eine Zelle gesperrt.

Sie wird dem Statthalter vorgeführt,
bezeugt öffentlich den wahren Gott,
wird ausgepeitscht
und zu enger Kerkerhaft verurteilt.

Der Kerker erstrahlt von Licht,
Gott heilt die Wunden der Jungfrau;
ohne Ende verwünscht sie
im Glaubensstreit
die Götzenbilder.

Ihre Seite wird entblößt,
eine brennende Fackel versengt sie;
man lässt sie weiter leiden,
denn das Haupt wird ihr geschoren,
ihre Brüste werden verstümmelt.

Wie die Entblößte öffentlich vorgeführt wird,
wird sie von einem Gewand Gottes verhüllt,
sie wird enthauptet,
und weggetragen
zu den himmlischen Gefilden

Mögen unser fürderhin
ewige Freuden warten.

fontes

Analecta hymnica medii aevi. Herausgegeben von Clemens Blume und Guido Maria Dreves. XXXVII. Sequentiae ineditae. Liturgische Prosen des Mittelalters aus Handschriften und Frühdrucken. Fünfte Folge herausgegeben von Clemens Blume. Leipzig 1901, S. 125f.

scholia / marginalia

De sancta Barbara
Von der heiligen Barbara

Gedenktag der Heiligen ist der 4. Dezember.

Der Heilige wurde 1969 nach Beschluss des Konzils mit der Veröffentlichung eines Motuproprio von Papst Paul VI. aus dem römischen Kalender (Calendarium Romanum Generale) gestrichen; der neue Kalender gilt seit dem 1. Janurar 1970.

Einen Kommentar zu diesem Vorgang notiert Ernst Jünger in seinem Tagebuch:

"Wir unterhielten uns nach der Rückkehr über das Thema und im Anschluß daran über die Streichung vieler Heiliger als eine der Auswirkungen des Konzils. Es sollen auch weithin bekannt und hochverehrte darunter sein. Warum? Weil sie geschichtlich nicht nachweisbar sind. Hat das mit ihrem Charisma zu tun? Man möchte meinen, daß es, je mehr sie der Zeit entrückt sind, desto stärker wird.

Die Kapitulation der Kirche vor der Profangeschichte ist noch blamabler als jene vor den Naturwissenschaften, die man auf sich beruhen lassen kann. Hier aber wird die Wahr¬heit von bloßen Fakten abhängig.

Wenn ein Geist, ein Mensch, ein Tier uns über den Fluß der Zeit trägt, von einem Ufer zum anderen, so ist Großes gelungen, ohne daß es eines historischen Beleges bedarf. Und wenn sich die Erinnerung an diese größte der Taten an einen Namen knüpft wie den des Christophorus, so ist es sogar besser, daß die Person sich im Nebel der Zeit verliert.

Es geht hier um den Mythos und seine dem bloßen Geschehen übergeordnete, die Fakten bestimmende, ja sie schaffende Kraft." (22. April 1968)

Ernst Jünger, Sämtliche Werke. Erste Abteilung. Tagebücher. Band 4, Tagebücher IV, Strahlungen III. Stuttgart 1982, S. 445f.

Die Streichung ihres Namens im Heiligenkalender hat dem Renommee der Heiligen kaum geschadet, ihre Popularität und Beliebtheit scheint ungebrochen.

Aus der Legende von der heiligen Barbara hier die wichtigsten Episoden

"In den Zeiten, da Maxentius Kaiser war, da war ein heidnischer Fürste, der hieß Dioskurus, der betet die Abgötter an. Der hätt eine junge Tochter, die hieß Barbara, die hätt er gar lieb und hätt ihrer große Sorge. Darum macht er einen hohen Turm, darein wöllt er sie verschließen, daß sie niemand sähe, wann sie war unmäßlich schön. In der Zeit kamen gar viel edeler Fürsten und Herren zu ihrem Vater und baten ihn um seine Tochter Barbara zum Gemahel. Da rief Dioskurus seine Tochter und sprach zu ihr: 'Meine aller liebste Tochter Barbara, nimm wahr, es sind Fürsten und Herren zu mir kommen und bitten mich, daß ich dich ihnen gebe.' Da sprach sie: 'Lieber Vater, ich bitte dich, daß du mich nicht zwingest, daß ich so früh von dir fahre, recht als ob du mir nicht gnädig seiest und mich nicht lieb habest. Wann du hast mich lieb und liebst mich als dein einiges Kind.' Da das der Vater höret, da meinet er, er wölle sie keinem Mann geben über ihren Willen.

Danach hieß er, den Abgöttern einen schönen Tempel machen und hieß ein Wasser in dem Tempel machen, darin man das Opfer waschen sölle, wie es des Landes Sitte und Gewohnheit war. Und darnach hieß Dioskurus, zwei Fenster in den Tempel machen. Da gab er den Arbeitern ihren Lohn dafür, wann er mußt zu dem Kaiser reiten. Da ging seine Tochter Barbara in den hohen Turm und sah die Abgötter an, die ihr Vater ehret und anbetet. Da ward ihr Herz erleuchtet, und kam der Heilige Geist in sie, daß sie die Abgötter verschmähet und ihnen unter ihr Angesicht spie, und sprach: 'Weh euch, ihr bösen Abgötter, und weh allen Menschen, die Hoffnung zu euch haben!' Und zerbrach die Abgötter und verderbet sie, daß sie wurden als eine Asche. Und ging da in ihres Vaters Tempel, und sprach zu den Arbeitern, sie söllten drei Fenster in den Turm machen, und söllten zu ihrem Vater sprechen, 'es sei meine Schuld, wann drei erleuchten alle Herzen und Kreaturen'. Und meinet damit den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Und ging in das Wasser und rief Unsern lieben Herrn mit großem Ernst an und sprach: 'Herre Jesu Christe, hilf mir, daß ich in diesem Wasser getauft werde durch deine Güte!' Da erhöret sie Unser Herr und sandt ihr Sankt Johannes den Taufer vom Himmel herab, der taufet sie. Da ward sie gar froh, und ging aus dem Wasser zu des Tempels Steinwand und drucket mit ihren Fingern drei Kreuze darein. Da wich der harte Stein als das Wachs, und bestunden die Kreuze an der Wand und ihre Fußtritte in dem Wasser, und glitzerten als das Silber

Nun kam ihr Vater von dem Kaiser, und da er höret, daß seine Tochter die Abgötter zerbrochen hätt, da ward er zornig auf sie und ihren Glauben. Und lief aus und bracht sein Schwert und wollt sie haben ertötet. Da sie das sah, da rief sie Gott an um Hülfe, da zerspellet sich der steinern Fels von selber und verbarg die Jungfrau vor ihrem zornigen Vater. Und rollet der Stein mit ihr auf einen Berg, darauf waren zween Hirten. Die hüteten da ihrer Schaf und sahen wohl, daß sie vor ihrem zornigen Vater entflohen war. Da kam ihr Vater und suchet sie überall, und kam zu den Hirten und fraget sie, ob sie seine Tochter Barbare nicht gesehen hätten. Da merket der ein wohl, daß er zornig war, und wöllt ihm seine Tochter nicht weisen, und schwur, er hätte sie nicht gesehen. Der ander Hirt zeiget mit einem Finger auf sie. Da das Barbara sah, da fluchet sie dem Hirten, da ward er zu einer steinern Säul, und all seine Schäflein, die wurden zu Heuschrecken.

Da nahm der Vater seine Tochter und geißelt sie gar sehr und gräulich, und nahm sie bei dem Haar und zog sie den hohen Berg ab. Darnach verperret er sie in ein kleines Kämmerlein und band sie mit eisernen Ketten, daß sie niemand erledigen möcht. Und lief zu dem Richter, und klaget ihm sein großes Leiden, daß seine einige Tochter Christin geworden wär; und sprach zu dem Richter.: 'Ihr söllet sie darum peinigen!' Darnach gebot der Richter, daß man sie zum ihm brächte. Da bracht sie ihr Vater für den Richter und sprach zu ihm, er sölle sie töten. Und da der Richter sah, daß sie schön war, da sprach er zu ihr: 'Liebe Barbara, hilf dir selber, und opfer unsren Göttern! Oder ich töte dich mit bitterer Marter.' Da sprach sie: 'Ich will niemand opfern als meinem Herrn Jesu Christo, der Himmel und Erde erschaffen hat.'

Von der Rede ward der Richter sehr zornig, und hieß, sie nackend ab ziehen und ihr Fleisch ab zerren und ihre Wunden mit hären Hemden reiben. Da ward ihr Leib, als ob er blutfarb wäre, aber also oft sie einen harten Schlag empfing, lobet sie Gott und danket ihm seiner Gnaden. Darnach führet man sie in den Kerker und gab ihr weder Essen noch Trinken. Und da sie keinen Trost mehr hätt, da erschien ihr Unser Herr zu Mitternacht in einem großen Licht und tröstet sie und sprach: ' Du sollst des Wüterichs Drohung nicht fürchten, wann ich will alle Zeit bei dir sein." Und gab ihr eine Kron von den Blumen des Paradieses, und da er dies gesprach, da waren ihr alle Wunden geheilet, also daß man kein Mal an ihr sah. Da freuet sie sich des Trostes gar sehr. Da ward es aber Tag, da hieß der Richter, die Jungfrau für ihn bringen. Und da er sie an sah, da sah er wohl, daß die Wunden an ihr geheilet waren. Und sprach zu ihr: 'Barbara, merke, wie gnädig dir meine Götter sind.' Die Wortre verschmähet sie, und sprach zu dem Richter: ' Deine Götter sind dir selber gleich, sie sind blind und taub und können nicht reden. Wie möchten sie mir dann meine Wunden heilen. Das hat Jesus Christus, mein Herre und Gott, getan, und von seiner Gnaden bin ich heil.'

Da ward der Richter zornig und wütig als ein Leu, und gebot, daß man ihre Seiten zerre mit brennenden Fackeln. Und hieß, ihr das Haupt erschlagen mit einem eisernen Hammer, daß ihr das Blut zu dem Mund und Nasen aus ging. Und hieß, ihr die Brüst ab schneiden mit einem Schwerte. Das litt sie alles geduldig, und sah auf zum Himmel und sprach: 'Herre, ich bitt dich, daß du deinen Heiligen Geist nicht von mir nehmest.' Und da sie diese Marter erlitten hätt, da hieß der Richter sie nacket ab ziehen und also bloß durch die Stadt führen. Da sah sie auf gen Himmel und sprach: 'Mein Gott und mein Helfer, ich bitt dich, daß du meinen Leib deckest, daß ihn die bösen Männer nicht sehen.' Und da sendet ihr Gott einen Engel, der leget ihr ein weißes Gewand an. Und da nun Sankt Barbara die Pein also gelitten hätt, da führet man sie widerum zu ihrem Vater, der führet sie auf einen Berg und wöllt sie selber töten. Und da sie höret, daß sie sterben söllt, da eilet sie sehr zu der Marter.

Nun hätt die liebe Jungfrau Unsers Herren Fronleichnam sonderlich lieb. Und davon betet sie andächtig, eh man sie tötet, und sprach: 'Herre Jesu Christe, dir müssen all Ding untertänig sein und deinem Willen mag niemand wider stehen. Ich bitt dich, daß du mich dieser Bitte gewährest: welcher der ist, der mich lieb hat und anrufet und meine Marter ehret, daß der ohn deinen Heiligen Leichnam nimmer verscheide, und du des Sünd am jüngsten Tag nimmer gedenkest.' Und da sie das gesprach, da kam von dem Himmel eine Stimm herab, die sprach zu ihr: 'Nun kömm her, du Allerliebst, und ruh fürbaß in der Wohnung meines Vaters! Und alles, das du gebeten hast, des bist du alles gewähret.' Und zuhand enthauptet sie ihr eigner Vater. Da fuhr ihr Seel zu den Ewigen Freuden. Darnach ging ihr Vater ab dem Berg, und es kam wild Feuer und verbrennet ihn, daß er starb. Also roch sie Gott an ihrem Vater. (...)

Nun helf uns Sankt Barbara um Gott erwerben, daß er uns nimmer lasse sterben ohn seinen Heiligen Fronleichnam, daß wir den empfangen mit Reu und mit Andacht, daß er unser Geleit sei von diesem Leben zu dem Ewigen Leben. Amen."

Severin Rüttgers (Hg.), Der Heiligen Leben und Leiden, anders genannt das Passional. Erster Band: Winterteil. Leipzig 1913, S. 187 - 192

Die heilige Barbara zählt zu den vierzehn Nothelfern; sie ist die Schutzpatronin der Bergleute, Mineure, Glöckner, Artilleristen und vieler anderer Berufs- und Handwerkergruppierungen. Sie wird angerufen gegen Fieber, Krankheit und einen plötzlichen Tod.

Sie gehört zu den beliebtesten und volkstümlichsten Heiligen, wovon zahlreiche Bauernregeln und manche Bräuche (Barbaraweizen, Bärbelspringen) zeugen.

Ein alter und schöner Brauch ist es, am Barbaratag Obstbaumzweige zu schneiden und ins Wasser zu stellen, die dann an Weihnachten in den Stuben blühen.

Allerdings ist das unter Umständen bei den heutigen Heizverhältnissen nicht immer ganz leicht zu errreichen, weshalb zum Gelingen zahlreiche Ratschläge erteilt werden.

Hat es bis zum Schneiden der Zweige nicht gefroren, sollen die Zweige einem Kälteschock ausgesetzt werden (im Kühlschrank oder in der Tiefkühltruhe), dann in ein lauwarmes Wasserbad gelegt und danach etliche Tage oder bis zum Anschwellen der Blütenknospen in kühlen Räumen stehen. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu gering ist, vertrocknen die Blütenknospen, sie sollten deshalb öfter mit Wasser besprüht werden; ebenso wird regelmässiger Wasserwechsel in der Vase empfohlen.

Neben den traditionell verwendeten Kirschbaumzweigen eignen sich auch andere Laubgehölze, die zuerst Blüten bilden und Blätter erst nach dem Blust austreiben wie etwa Apfel, Birne, Pflaume, Forsythie, Winterjasmin, Schwarzdorn.

In der dunklen Jahreszeit ist die Lichtsymbolik von ganz besonderer Bedeutung. Die aufblühenden Zweige künden von neu erwachendem Leben und verweisen auf Glanz und Licht, die das Christkind in die dunkle Welt bringt, es soll die Menschheit zum neuen und wahren Leben führen.

Auch in Gedichten werden die Barbarazweige immer wieder besungen [vgl. Martin Greif (1839 - 1911), Barbaratag; Josef Guggenmos (1922 - 2003), Barbaratag; James Krüss (1926 - 1997), Sankt Barbara); Bernt von Heiseler (1907 - 1969), Barbarazweig; Christine Busta (1915 - 1987), Mit einem blühenden Barbarazweig].

Mit einem blühenden Barbarazweig

Ferne Legende im Winterlicht:
Barbara, Fremdling, Mädchengesicht!
Vergessen ist, was du einmal gelitten,
für mich hast du immer nur Zweige geschnitten
und in dunkler Dezemberwelt
Stuben mit heimlichem Blühn erhellt.

Meine Großmutter hieß wie du.
Nickt mir manchmal ein Weiblein zu
mit Kirschenreisern in der Hand,
mein ich, ich hätt deine Botin erkannt.
Tod und Leben sind wunderbar nah,
Fremde wird freundlich, o Barbara!

Christine Busta (1915 - 1987) aus: Christine Busta, Die Scheune der Vögel © Otto Müller Verlag, Salzburg 1995

Barbarazweig 4. Dezember

O abgebrochner Zweig vom Apfelbaum,
Erstarrt und kalt -
Ich hol dich ein zum warmen Winterraum,
Ich weiß, du blühst mir bald.

Ein klares Wasser richt ich dir im Krug.
Der Ruf des Lichts Ergeht an dich.
Ihn hören, ist genug,
Aus dir vermagst du nichts.

Laß die erwartungsvollen Wochen stil
Vorübergehn. Der Christnacht, die auch dich erlösen will,
Wird niemand widerstehn.

Erstarrter, abgebrochner Apfelzweig,
Dein Traum war tief.
Nun kam die Segensstunde. Und nun zeig,
Was in dir schwieg und schlief.

Bernt von Heiseler (1907 - 1969) aus: Bernt von Heiseler, Gedichte C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1957

Bildende Kunst

Die Heilige ist in der bildenden Kunst sehr häufig dargestellt worden. Ihre Attribute sind ein Turm, sehr oft mit drei Fenstern, ein Kelch, die Märtyrerpalme, oder Kanonenkugeln. - Zu den bekanntesten Darstellungen der Heiligen gehören die folgenden:

  • Tilman Riemenschneider, 
Die Heilige Barbara, Ende 15. / Anfang 16. Jahrhundert,
 Lindenholz, Höhe 95 cm, Museum Schnütgen, Köln
  • Tilman Riemenschneider, Die Heilige Barbara, Bayerisches Nationalmuseum, München
  • Lukas Cranach der Ältere: Martyrium der Heiligen Barbara, 1510-15, Metropolitan Museum of Art, New York
  • Jörg Ratgeb, Barbara-Altar, Stadtkirche Schwaigern
  • Jan van Eyck: Heilige Barbara, 1437. Musée Royal des Beaux-Arts, Antwerpen (Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen)
  • Monogrammist I.W. Die Enthauptung der hl. Barbara. National (Narodni) Galerie, Prag

metrum

Versmaß: Eine Eingangs- und eine Schlussstrophe rahmen vierzehn Doppelstrophen, bestehend aus je zwei dreizeiligen, vierzeiligen bzw. fünfzeiligen Halbstrophen, die durch den Reim zu sechs-, acht- oder zehnzeiligen Strophen zusammengebunden werden. Akzentuierende Reimlyrik. Reimschema: aab ccb, ddde, fffe bzw. ggggh iiiih

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