Immense caeli conditor

Gregorius Magnus (540 - 604)

Lateinisch:

Immense cæli conditor,
Qui, mixta ne confunderent,
Aquæ fluenta dividens
Cæli dedisti limitem,

Firmans locum cælestibus
Simulque terræ rivulis,
Ut unda flammas temperet,
Terræ solum ne dissipet,

Infunde nunc, piissime,
Donum perennis gratiæ,
Fraudis novæ ne casibus
Nos error atterat vetus.

Lucem fides inveniat,
Sic luminis iubar ferat,
Hæc vana cuncta terreat,
Hanc falsa nulla comprimant.

Præsta, Pater piisime,
Patrique compar Unice,
Cum Spiritu Paraclito
Regnans per omne sæculum. Amen,

Deutsch:

O unendlicher Schöpfer des Himmels,
der du den Himmel als Grenze setztest,
trennend die Fluten des Wassers, damit
sie nicht vereinigt zusammenströmten.

Du setzest den Ort fest für die Gewässer
des Himmels, wie für die der Erde, damit
das Wasser die Hitze mäßige und diese
nicht den Boden der Erde spalte.

Ergieße nun, o Gütigster, in uns das Geschenk
der unvergänglichen Gnade, damit uns
nicht der alte Irrtum durch Zufälle eines
neuen Betrugs zu Grunde richte.

Der Glaube vermehre das Licht und bringe
uns so die Strahlen des Lichtes, dieser
möge alles Eitle mit Füßen treten, nichts
Falsches möge ihn verdrängen

Verleihe es, gütigster Vater, 

und du, Eingeborener gleich dem Vater 

mit dem Tröster, dem heiligen Geist,
herrschend in alle Ewigkeit. Amen.

Deutsch von Adalbert Schulte

fontes

Breviarium Romanum

Guido Maria Dreves, Clemens Blume, Ein Jahrtausend Lateinischer Hymnendichtung. Zweiter Teil, S. 400

Adalbert Schulte, Die Hymnen des Breviers, S. 64ff.

scholia / marginalia

Feria Secunda Hymnus ad Vesperas
Montags zur Vesper

An die letzte Strophe fügt das Brevier für den liturgischen Gebrauch eine formelhafte Schlussstrophe (Doxologie) an: Præsta, Pater piisime ...

metrum

Versmaß: ambrosianisch (metrum ambrosianum), akatalektische iambische Dimeter, anstelle der Iamben können an erster und dritter Stelle auch Spondäen und Anapäste stehen (vgl. Aldalbert Schulte, Die Hymnen des Breviers, S. 9f.).

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