Fest der unschuldigen Kinder

Blogeintrag

Dem Modernismus gilt der Kindermord von Bethlehem bestenfalls als eine „Erzählung“, die jedenfalls nicht so wichtig ist wie „Eine Tasse Kaffe für Versöhnung“, „Kleeblätter und Hufeisen“  oder der „Touristenrekord an der Taufstelle Jesu“. So einige Hauptthemen der heutigen Eingangsseite der Website der katholischen Kirche in Deutschland, auf der man den Feiertag der unschuldig Gemordeten vergeblich sucht. 

Für die traditionelle Kirche und ihre Gläubigen war die Bereitschaft des Herodes, zur Sicherung des eigenen Wohlergehens einen Teil der Nachkommenschaft seines Reiches umzubringen, demgegenüber stets ein großes Thema. Die Maler und Dichter griffen es bereitwillig auf und stellten die grausamen Szenen sich und anderen in immer neuen Bildern vor Augen. Notker der Stammler dichtete zum Tage eine Sequenz mit dem „Titel Laus tibi Christe“, die freilich spätestens mit den Reformen nach Trient aus der Liturgie der Kirche verschwunden ist. Das Brevier erinnert an den Tod der ersten Blutzeugen zur Matutin mit dem Hymnus „Audit tyrannus anxius“ und zu Laudes und Vesper mit dem „Salvete flores Martyrum“ - beide aus dem großen Epiphanie-Hymnus „Quicumque christum quaeritis“ des Prudentius entnommen, den wir Ihnen hier erstmals in ganzer Länge zugänglich machen.

Zum Abschluß noch ein Blick auf die Antiphonen des traditionellen Breviers an diesem Tage, die zur Laudes die Weihnachtsfreude zurücktreten lassen und den Blick des Beters mit Nachdruck auf den Tag des Schreckens für Bethlehem lenken:

  • Der wütende Herodes tötete viele Knaben in Bethlehem, der Stadt Davids in Juda.
  • Viele Zweijährige und Jüngere tötete Herdodes um des Herren Willen.
  • Ihre Engel sehen immerdar auf das Angesicht des Vaters.
  • Geschrei, Trauern und Klagen hörte man in Rama, denn Rachel weinte um ihre Kinder.
  • Vor dem Throne Gottes rufen alle Heiligen: Räche unser Blut, Du unser Herr.
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